Die Situation an den Kupfermärkten hatten wir in den letzten Monaten stets aufmerksam im Blick behalten. Im Juni letzten Jahres führte ich zu diesem Thema auch <link kategorie wirtschaftsfacts beitrag ckwirtschaftsfacts-fragt-tom-denham-antwortet>ein ausführliches Gespräch mit dem amerikanischen Gold- und Basismetallanalysten Tom Denham. Tom zeigte sich damals nach einem Blick auf die Charts alles andere als optimistisch für die weitere Entwicklung an den Kupfermärkten und ging schon damals von einem sich fortsetzenden, jedoch noch beschleunigenden Preisverfall aus...

Etwas mehr als ein halbes Jahr später hat auch diese Prognose ins Schwarze getroffen, wenn man sich den Verlauf des Kupferpreises seitdem einmal anschaut. Selbstverständlich lassen die aktuellen Ereignisse die Aktien von Minenfirmen und Produzenten im Basismetallsektor keineswegs kalt. Vielmehr gingen manche Titel im gestrigen Handel in den freien Fall über.

Der Kupferpreis, auch als Dr. Copper bekannt, erwies sich in den vergangenen Jahren als ein durchaus Ernst zu nehmender Indikator, wenn sich die Dinge um Abschwächungstendenzen in der globalen Wirtschaft drehten. Wie in <link kategorie wirtschaftsfacts beitrag kupfer-und-eisenerz-brechen-weiter-ein-china-laesst-gruessen>vielerlei Berichten zuvor ausgeführt, befand sich Kupfer in den letzten Monaten bereits verstärkt unter Druck.

Wollte man die Dinge beim Namen nennen, so lässt sich durchaus davon sprechen, dass sich das rote Metall zurzeit im Crash-Modus befindet. Dies liegt selbstverständlich nicht zuletzt an dem drastischen Überangebot, das seit geraumer Zeit an den globalen Kupfermärkten herrscht. In diesem Kontext sollte man sich vielleicht nochmals Berichte über überquellende, chinesische Hafenlager in Erinnerung rufen.

Im gestrigen Handel taumelte der Kupferpreis auf mehr als ein 5-Jahres-Tief. Insbesondere der Global X Copper Miners Exchange Traded Fund (ETF) brach in diesem Zuge gestern um mehr als 8% ein. Damit markierte der ETF auch gleichzeitig das tiefste Niveau seit dessen Auflage im Frühjahr 2010.

Allein in diesem noch sehr jungen Jahr büßte der ETF um mehr als 16% ein. Seit dessen Hoch bei $11,20 im Sommer letzten Jahres taumelte der ETF gar um knapp 50%. Es ist vor allem das Sektorschwergewicht Freeport McMoRan, das gestern nach einem Absturz von knapp 13% erstmals seit dem Frühjahr 2009 unterhalb der Marke von $19 gehandelt wurde.

Auch Glencore kam nach Verlusten von knapp 9% stark unter die Räder. Auch BHP Billiton (-4%), Rio Tinto (-3,4%) und Southern Copper (-7%) bekam deutlich auf die Mütze. Kupfer gibt – neben einer ganzen Reihe von anderen Metallen wie Eisenerz – die Richtung für die Entwicklung der Weltwirtschaft vor.

Dass insbesondere die Schwellenländer im Angesicht eines stärker werdenden US-Dollars in herbe Schwierigkeiten schlittern würden, muss nicht mehr erläutert werden. Dies wurde hier in der Vergangenheit zur Genüge getan. Hinzu kommt, dass man auch bei der Weltbank einzusehen scheint, dass die ehedem viel zu hochgesteckten Wachstumserwartungen nicht erfüllt werden können.

Gestern Abend senkte die Weltbank konsequenterweise ihren Ausblick für das globale Wachstum von 3,4% auf 3%. Vor allem die Lage in China wird seitens Weltbankökonomen mit immer mehr Pessimismus gesehen. Laut Weltbank soll sich das dortige Wachstum auf nur noch 7,1% abschwächen, was immer noch deutlich zu hoch gegriffen sein dürfte, wenn dort die Schattenbankenlawine einmal richtig ins Rollen kommt.

Nun, irgendwann muss der Tag der Erkenntnis ja auch einmal einsetzen, nicht? China erwies sich in den letzten Jahren als größter Käufer von Kupfer und Eisenerz, so dass dessen sich fortsetzende Wirtschaftsabschwächung weiter Druck auf die Rohstoffpreise ausüben dürfte.

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